BBC Radio bringt großen Gülen-Bericht

Der englische Radiosender BBC Radio 4 widmete sich kürzlich in breiter Weise der Gülen-Bewegung. In dem Bericht kamen verschiedene Meinungsträger zu Wort, die allesamt verschiedene Auffassungen von der Gülen-Bewegung haben. Fazit der Analyse: Die Gülen-Bewegung leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Türkei. Ferner würde sie den türkischen Export besonders beeinflussen.

Der Bericht beginnt mit der Frage „Die moderne Seite des Islam oder eine Struktur mit geheimer Agenda?“ Es handelt sich laut BBC Radio 4 um eine Bewegung, die Millionen von Sympathisanten von Kenia bis Kasachstan hat und Milliarden von Dollar beherrscht. Der Autor des Berichts, Edward Stourton, war für Recherchen in die Türkei gereist und hatte mit zahlreichen Personen gesprochen, mit Sympathisanten wie auch Kritikern der Gülen-Bewegung. Stourton gab seiner Überraschung über die Reichweite der Bewegung mit folgenden Worten Ausdruck: „Sich inspirieren lassen von einem religiösen Führer und in 130 Ländern über Tausend private Schulen, Institutionen, Zeitungen, Radiostationen, Universitäten und vielleicht auch eine Bank errichten.“ Stourton kommt zu dem Schluss, dass „dieses einzigartige und unglaublich große Netz keine sichtbare Vernetzung und offizielle Struktur hat. Auch gibt es kein offizielles Mitgliedschaftssystem.“

Islam eine Religion der Brüderlichkeit und Liebe

Er beschreibt in der rund 40-minütigen Aufnahme die Anhänger der Bewegung als Menschen, die daran glauben, dass der Islam eine Religion der Brüderlichkeit und Liebe ist und die großen Wert auf Dialog und fleißiges Arbeiten legen. Sie folgen dabei den Aussagen ihres „charismatischen“ Führers Fethullah Gülen. Die Konföderation Türkischer Geschäftsleute und Industrieller (TUSKON), die von Geschäftstreibenden gegründet wurde, die Gülens Gedanken nahestehen, würde weltweit Wirtschaftsbrücken bauen. Gülen würde ihnen beibringen, im Ausland zu investieren und so ihren Horizont zu erweitern. Den Spenden dieser Geschäftsleute sei unter anderem zu verdanken, dass weltweit Bildungsinitiativen gestartet werden können. Weiters wird angenommen, dass die Bewegung in der Türkei zehn Millionen Anhänger zählt. Laut aktuellen Umfrageergebnissen würden diese zwischen fünf bis 20 Prozent ihres Monatseinkommens der Bewegung als Finanzhilfe abgeben.

Lehrer dienen als role models

Die genannten Schulen seien ferner sehr modern und würden über eine Ausstattung auf höchstem technologischen Niveau verfügen. Obwohl diese Schulen säkular seien, würden ihre Lehrer weder rauchen noch Alkohol zu sich nehmen und den Schüler als role models dienen.

Weblink für Audiodatei: http://www.bbc.co.uk/iplayer/console/b011c0ty