Muslime gemeinsam gegen Terror

Nach der Liquidierung des Al Quaida-Chefs Osama Bin Laden geht die Debatte um die Motivation von Terrorattentätern weiter. Die am letzten Freitag festgenommenen mutmaßlichen Al Qaida-Terroristen wollten laut BKA konkret einen Sprengstoffanschlag in Deutschland vorbereiten. Was brachte diese jungen Menschen dazu?

Trotz der zu erwartenden nagativen Reaktionen von Fundamentalisten auf die Tötung Osama bin Ladens sollten sich die besonnenen Muslime sammeln und auf einen nachhaltigen Kampf gegen den weltweiten Terrorismus drängen. Der Tod des Al Quaida-Chefs bietet eine gute Gelenheit dazu, dass Terrorpaten wie er ein für allemal der Geschichte angehören.

Erlaubt der Islam Attacken, deren Ziel nicht klar definiert sind?

In den Medien werden die Begriffe Islam und Terror sehr oft in einem Atemzug genannt. Ausdrücke wie “muslimische Terroristen” sind inzwischen weit verbreitet. Verdient es der Islam, wie fast keine andere Religion mit Gewalt und Terror in Verbindung gebracht zu werden? Liefert der Islam Argumente für den Einsatz von Terror? Billigen die grundlegenden Quellen des Islam und die Traditionen der muslimischen Gesellschaften Terrorakte? Sind Terrorakte Gegenstand des Dschihad? Erlaubt der Islam Attacken, deren Ziel nicht klar definiert sind und bei denen auch nicht klar ist, wer auf grausame Art und Weise ums Leben kommen wird?

Die Antworten des Islam sind eindeutig: Terror ist ein Verbrechen gegen die Menschheit. Religion und Terror sind zwei Konzepte, die sich niemals in Einklang miteinander bringen lassen. Wie alle Religionen lehnt auch der Islam den Terror ganz strikt und eindeutig ab. Er verabscheut ihn sogar. Denn in jedem Terrorakt sind dem Islam nach insgesamt fünf Verbrechen involviert: Verbrechen gegen den Schöpfer, gegen die Menschheit als Ganzes, gegen die Individuen, die geschädigt werden, gegen den Täter und gegen die Gemeinschaft, der er an angehört. Die Terrorakte, die in der jüngeren Vergangenheit begangen wurden und die verübten Selbstmordattentate werden vom Islam geächtet. Kein Mensch hat das Recht, so zu handeln, wie die Terroristen es tun, warum auch immer! Jeder, der so etwas dennoch tut, hat andere Motivationsgründe und definitiv ein falsches Verständnis vom Islam. Es gibt keine einzige Situation, in der da eine Ausnahme gemacht werden darf. Auch der Dschihad, also die Anstrengung für die Sache Gottes, erlaubt keinen Terror. Die Tatsache, dass das Dschihad-Konzept bei Terrorakten immer wieder Erwähnung findet und sich diese Terrorakte in der islamischen Welt zunehmender Verbreitung erfreuen, liegt an einer Fehlinterpretation der Ziele des Islam und an der Vermischung von politischen und religiösen Konzepten.

Der Koran verlangt den Schutz menschlichen Lebens

Ob Mann oder Frau, alt oder jung, schwarz oder weiß. Alle Menschen sind verehrungswürdig, unverletzlich und geschützt. Der Islam betrachtet das menschliche Leben als das wertvollste Gut. Viele Koranverse und Beispiele aus dem Leben des Propheten verlangen den Schutz menschlichen Lebens, egal ob Muslim oder nicht. Menschen dürfen nicht von Haus und Hof vertrieben und ihrer Freiheit beraubt werden. Auch das Recht auf freie Religionsausübung darf niemandem genommen werden. Da im Islam der Wert jedes Individuums als genauso hoch erachtet wird wie der Wert aller Menschen, gilt das Töten eines einzigen Menschen als genauso grausam wie die Ermordung der gesamten Menschheit. Umgekehrt gilt die Rettung eines Menschen als die Errettung der gesamten Menschheit (Surah 5:32). Wer diese Regeln bricht, ist immer im Unrecht.

Terror hat keine Religion

Es ist eine traurige Tatsache, dass die ganze Welt zurzeit eine Phase durchläuft, in der Terrorakte die allgemeine Sicherheit bedrohen. Leider oft durch Menschen, die sich als Muslime bezeichnen. Doch Terror hat keine Religion. Muslime sollten wie der muslimische Gelehrte Fethullah Gülen nahelegt, ganz deutlich sagen, dass ein Terrorist niemals Muslim und ein Muslim niemals Terrorist sein kann. Sie sollten sich noch heftiger gegen Terroranschläge aussprechen und sie ausdrücklich verurteilen.

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