Anbetung

Gott anzubeten heißt, sich selbst als Diener Gottes und Gott als das einzig wahre Objekt der Anbetung wahrzunehmen. Gott anzubeten heißt auch, das eigene Leben den Beziehungen zwischen einem wahren Diener und dem wahren Objekt der Begierde entsprechend zu gestalten: d.h., im Lichte der Tatsache, dass wir selbst erschaffen wurden und unser Gegenüber unser Schöpfer ist.

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Anbetung bedeutet Dankbarkeit für jene Gunstbeweise wie Leben, Bewusstsein, Wahrnehmungsfähigkeit und Glauben, mit denen wir ausgestattet wurden, während eine Vernachlässigung der Anbetung von primitiver Undankbarkeit kündet.

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Die Anbetung ist eine Straße, die uns von Jenem Wesen, das uns aufträgt zu beten, geebnet wurde. Sie ist eine Sammlung angemessener Verhaltensweisen, die zu befolgen Er uns befohlen hat, damit wir letzten Endes zu Ihm gelangen und unser Glück in dieser und der kommenden Welt finden. Kein Mensch, der diesen Weg nicht findet und sich diese Verhaltensweisen nicht aneignet, wird jemals in der Lage sein, zu Gott zu gelangen.

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Die Anbetung ist der sicherste Weg, sich der unerschütterlichen Gewissheit über jene bedeutendste Wahrheit, die zu Beginn nur theoretisch erfasst wird, bewusst zu werden. Auf jeder Station dieses Weges, auf dem das Bewusstsein auf den Flügeln der Ehrerbietung und des Respekts Sicherheit sucht, bekommt der Mensch einen neuen Vorgeschmack darauf, wie es ist, einen Blick auf den Geliebten Einen zu werfen.

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Einige Menschen, die sich der Wahrheit verschlossen haben, haben ihr Leben allein mit dem Studium theoretischer Belange verbracht. Selbst wenn sie in der betörenden Gesellschaft der sprachgewandtesten Zungen leben und die faszinierendsten Erzählungen über die Wahrheit zu hören bekommen, gelingt es ihnen nicht, dieser auch nur einen Meter näher zu kommen.

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Die Anbetung ist ein gesegneter, immer größer werdender Schatz, aus dem sich die Ideen und Überlegungen des Menschen mit Ehrbarkeit, Rechtschaffenheit und Tugend verpflegen. Sie ist ein Elixier, das die angeborene Neigung des Menschen zur Selbstsucht korrigiert. Wer bei diesem Schatz nur wenige Male am Tag Zuflucht nimmt, wer über die Wahrheiten Gottes nachsinnt und Seiner gedenkt, ist auf dem besten Wege, ein vollkommener Mensch zu werden und darüber hinaus vor den Versuchungen des fleischlichen Selbst gewappnet.

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Zu Gott zu beten bedeutet, von der Möglichkeit, zu einem Engel zu werden, der wie geschaffen für das Paradies ist, Gebrauch zu machen und die triebhaften Neigungen und Kräfte zu zähmen. In der Geschichte der Menschheit ist es bis heute vielen Menschen über den Weg der Anbetung gelungen, die Engel zu übertreffen. Viele andere haben sich jedoch geweigert Gott anzubeten, und sind in die tiefsten Abgründe gestürzt.

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Zu den verdienstvollsten Handlungen der Dienerschaft gehören die Kenntnis Gottes, die Liebe zu Gott, dem Allmächtigen, und der Großmut gegenüber den Menschen. Doch wenn es etwas gibt, was noch verdienstvoller und empfehlenswerter ist, dann sind dies die Suche nach der Zustimmung und dem Wohlgefallen Gottes bei allem, was man tut, und die Suche nach dem wahrhaft höchsten Ideal im Leben (die der Aufforderung Sei aufrichtig, so wie dir befohlen wurde. entspringt).