Wie gestaltete sich seine Ausbildung in jungen Jahren?
Zu jener Zeit hatte das gewöhnliche türkische Volk kaum Zugang zu einem säkularen allgemeinen Schulunterricht. Anfangs übernahmen Gülens Eltern selbst seine Ausbildung und seine religiöse Unterweisung. Anschließend schickten sie ihn drei Jahre lang auf die nahe gelegene Grundschule. Weil sein Vater dann aber vom Staat einen Posten als Prediger und Imam in einem Ort zugewiesen bekam, in dem es keine weiterführende Schule gab, blieb Gülen eine Sekundarschulausbildung verwehrt.
Die Unterhaltung von Moscheen und das gemeinschaftliche Gebet waren per Gesetz erlaubt, alle anderen Formen der religiösen Unterweisung und Praxis jedoch nicht. Trotzdem pflegten Gülens Eltern, genau wie die meisten anderen Türken auch, die türkisch-islamische Tradition, indem sie sicherstellten, dass ihre Kinder den Koran und die grundlegende religiöse Praxis einschließlich der Gebete erlernten. Um jede Konfrontation mit den Behörden und der Regierung zu vermeiden, blieb ihnen keine andere Wahl, als ihre eigenen Kinder und die der Nachbarn zuhause zu unterrrichten.
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