Fethullah Gülen an der Spitze der führenden öffentlichen Intellektuellen der Welt
Der türkische Intellektuelle Fethullah Gülen, einer der einflussreichsten islamischen Gelehrten, wurde bei einer von der Zeitschrift Foreign Policy durchgeführten Umfrage zu den führenden 20 öffentlichen Intellektuellen der Welt auf Rang 1 gewählt. Die Abstimmung wurde von Millionen Menschen in aller Welt verfolgt. Auf den vorderen Rängen lagen ausschließlich Muslime, unter ihnen die beiden Nobelpreisträger Orhan Pamuk auf Rang 4 und die iranische Menschenrechtsaktivistin Shirin Ebadi auf Rang 10.
In die Top 20 gewählt wurden der Aktivist Noam Chomsky, bekannt für seine scharfe Kritik an der US-Außenpolitik seit dem Vietnamkrieg, der frühere US-Vizepräsident Al Gore, der sich zurzeit gegen die Erderwärmung engagiert, der Historiker Bernard Lewis, der zu den bedeutendsten Historikern des Nahen Ostens zählt; weiterhin Umberto Eco, der berühmte italienische Schriftsteller, Amartya Sen, der bedeutendste Sozialökonom des 20. Jahrhunderts, Fareed Zakaria, Herausgeber der Zeitschrift Newsweek International, und Garri Kasparow, Schachgroßmeister und Verfechter der Demokratie in Russland.
In ihrer Mai/Juni-Ausgabe veröffentlichte die in Washington beheimatete Zeitschrift Foreign Policy eine Liste von 100 führenden öffentlichen Intellektuellen der Welt und bat ihre Leserschaft, die Top 20 zu wählen, welche dann in der kommenden Ausgabe publiziert werden sollten. Die Zeitschrift schrieb, man habe nicht „mit dieser wahren Lawine gerechnet, die über uns hereingebrochen ist. In knapp 4 Wochen haben über 500.000 Menschen unsere Internetseite ForeignPolicy.com besucht, um ihre Stimme abzugeben. Diese unglaubliche Resonanz verrät einiges über Kraft und Ausstrahlung der insgesamt 100 Männer und Frauen, die wir vor allem aufgrund des Einflusses ihrer Gedanken zur Wahl gestellt hatten.“
Die Zeitschrift verriet auch, nach welchen Kriterien man die zur Wahl gestellten Kandidaten ausgesucht hat: „Die Kandidaten müssen noch leben und sich auch noch am öffentlichen Leben beteiligen. Sie müssen sich auf ihrem speziellen Gebiet ausgezeichnet haben, aber auch in der Lage sein, weiterreichende Debatten zu beeinflussen, oft über die Grenzen ihres Heimatlands hinaus.“ Die Leser wurden dann dazu aufgefordert, 20 von den 100 Kandidaten auszuwählen, außerdem wurden sie nach eigenen Kandidaten befragt. Hier erhielt der TV-Moderator und Satiriker Stephen Colbert die meisten Stimmen. Colbert hat eine sehr populäre Late-Night-Show. Bei den jungen Amerikanern steht er für authentische Informationen und Analysen.
Foreign Policy berichtete, dass Fethullah Gülen die meisten Stimme auf sich vereinen konnte, nachdem die Abstimmung auf der Titelseite der größten türkischen Tageszeitung, der Zaman, erwähnt worden war: „Auch das Talent, mit einer breiten Öffentlichkeit zu kommunizieren, zeichnet einen ‚öffentlichen Intellektuellen‘ aus. Diese Gabe fällt mit Sicherheit bei einigen der Bestplatzierten stark ins Gewicht.“ In vielen Ländern der Welt wie etwa in Kanada, Indien, Indonesien, Katar und Spanien, so Foreign Policy, wurde in der Presse ausführlich über diese Intellektuellen berichtet. Eine Reihe von Intellektuellen - unter ihnen Aitzaz Ahsan, Noam Chomsky, Michael Ignatieff und Amr Khaled - haben auch davon profitiert, dass sie den Link zur Stimmabgabe auf ihrer persönlichen Webseite publiziert haben.
Foreign Policy stellte ihrer Leserschaft Gülen und Pamuk in kurzen Beschreibungen vor. Gülen „Ein moderner islamischer Gelehrter und Führer einer Bewegung, die nach ihm benannt ist. Gülen gilt weithin als einer der wichtigsten muslimischen Denker der Gegenwart. Er hat über 60 Bücher verfasst.“ Pamuk: „Pamuk hat 2006 den Nobelpreis für Literatur gewonnen, ein Jahr, nachdem er für seine offenen Worte zum Genozid an den Armeniern Todesdrohungen erhalten hatte. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen Mein Name ist Rot, Schnee und Istanbul: Erinnerungen und die Stadt.“
Foreign Policy würdigte die Bemühungen von Gülens Anhängern um die Abstimmung und betonte, dass „binnen Stunden die ersten Stimmen zu seinen Gunsten registriert wurden. Seine Anhänger - in der Regel gut ausgebildete, aufwärts strebende Muslime - zeigten sich aber nicht nur eifrig darum bemüht, ihren Favoriten zu unterstützen, sondern gaben auch anderen Muslimen in den Top 100 ihre Stimme.
Herausgegeben von der ‚Carnegie Stiftung für internationalen Frieden‘, gehört die 2-Monatszeitschrift Foreign Policy zu den führenden amerikanischen Zeitschriften für die Erforschung und Analyse internationaler Beziehungen und spricht auch Empfehlungen für die US-Außenpolitik aus. Sie würdigte die 100 zur Wahl gestellten männlichen und weiblichen Kandidaten aus aller Welt als einige der „anspruchsvollsten Denker der Welt“.
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