Muslimische führende Intellektuelle
KAIRO. Muslimische Gelehrte, Politiker, Ökonomen und Wissenschaftler aus aller Welt führen eine Rangliste von führenden 20 Intellektuellen der Welt an, die am 23. Juni 2008 veröffentlicht wurde.
„Die 10 Ranglistenersten sind alle Muslime“, gab die amerikanische Zeitschrift Foreign Policy bei der Veröffentlichung der Liste bekannt.
Die preisgekrönte amerikanische Zeitschrift Foreign Policy für globale Politik und die britische Zeitschrift Prospect ermittelten in einer öffentlichen Meinungsumfrage, welche führenden Intellektuellen und Denker die Welt von heute mir ihren Gedanken prägen. In den vergangenen 4 Wochen haben über 500.000 Menschen ihre Stimme abgegeben und unter 100 zur Wahl gestellten Kandidaten ihre Favoriten ausgewählt.
Der prominente Gelehrte Sheikh Yusuf al-Qaradawi wurde auf Platz 3 gewählt. „Der Gastgeber der populären TV-Sendung ‚Scharia und Leben‘ auf Kanal Al-Dschazira erstellt wöchentlich Fatwas zu Themen wie Islam und Alkohol oder der Frage, ob der Kampf gegen die US-Truppen im Irak eine legitime Form des Widerstands darstellt“, so Foreign Policy.
Auf Platz 6 kam der junge ägyptische Fernsehprediger Amr Khaled. „Mit seinen charismatischen Worten und seinem lässigen Stil verknüpft Khaled Botschaften der kulturellen Integration und harter Arbeit mit Lektionen zu einem sinnorientierten islamischen Leben,“ heißt es weiter.
Die Top 10 Muslime sind nicht alles Gelehrte
Nobelpreisträger Muhammad Yunus, ein Wirtschaftswissenschaftler aus Bangladesch und Pionier der Mikrofinanz-Industrie kam auf Rang 2. „Vor über 30 Jahren lieh Yunus mehreren Dutzend Unternehmern in seiner Heimat eine Summe von 27 Dollar. Damit begann eine Ära, die dem Kampf gegen Armut durch Mikrofinanz gewidmet war.“
Von der Ökonomie zur Literatur - Nobelpreisträger Orhan Pamuk erreichte Rang 4. „Seine ausgereiften Werke beleuchten das komplizierte Verhältnis von Religion, Demokratie und Moderne in seiner Heimat und trugen ihm 2006 den Nobelpreis für Literatur ein.“
Auf Rang 5 liegt der pakistanische politische Aktivist und Menschenrechtler Aitzaz Ahsan. „Der Vorsitzende der pakistanischen Anwaltskammer war ein stimmgewaltiger Gegner der Herrschaft von Pervez Musharraf. Als Musharraf im März 2007 den Vorsitzenden des Obersten Gerichts entließ, war es Ahsan, der Tausende von Anwälten dazu veranlasste, auf den Straßen zu protestieren.“
Der iranische Philosoph Abdolkarim Soroush und der prominente Schweizer Gelehrte Tariq Ramadan rangieren auf den Rängen 7 und 8; der Anthropologe Mahmood Mamdani aus Uganda folgt auf Rang 9. „Seine Bücher analysieren die Rolle von Staatsbürgerschaft, Identität und historischen Berichten im postkolonialen Afrika.“
Ein weiterer muslimischer Menschenrechtsaktivist, der es in die Top 20 geschafft hat, ist Shirin Ebadi, Irans prominenteste Juristin. „Sie ist eine leidenschaftliche Aktivistin, für die Demokratie und Islam keine unvereinbaren Gegensätze darstellen. 2003 war sie die erste Iranerin, die einen Nobelpreis gewann.“
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