Warum werden diese Schulen oft als Gülen-Schulen bezeichnet, wenn er selbst doch gar keine Verbindung zu ihnen unterhält?
Aus Gründen der Einfachheit sprechen Außenstehende meistens von den Gülen-Schulen, und nicht von den von Gülen-inspirierten Schulen. Allerdings hat der kürzere Begriff den Nachteil, dass er offenbar eine zentrale Steuerung der Aktivitäten der Bewegung und sogar das Vorhandensein einer Ideologie impliziert; der längere Begriff hingegen lässt eher darauf schließen, dass die Bewegung dezentral organisiert ist. Bis heute besteht kein Konsens in der Frage, wie die von Gülen inspirierten Einrichtungen zu nennen sind. Wird der Begriff Gülen-Schulen jedoch beispielsweise in einem Atemzug mit den Montessori-Schulen genannt (in denen von den Lehrern eine ganz bestimmte Ausbildung und Qualifikation verlangt wird und eine spezielle Lehrmethode Anwendung findet), so ist er definitiv irreführend.
Die Mitwirkenden in der Bewegung haben ihre eigenen Vorstellungen von den Begriffen, die für ihre Bewegung und für die sozialen Bewegungsorganisationen (SMOs), die einige von ihnen aufgebaut haben, verwendet werden sollten. Doch viele Außenstehende scheinen diese Vorstellungen ganz bewusst zu ignorieren. Die Benutzung von Begriffen wie Gülen-Schulen kann aus Unwissenheit resultieren, sie kann aber auch dem Versuch, Desinformation zu streuen, geschuldet sein.
Die Mitwirkenden in der Bewegung tendieren jedenfalls dazu, für die Projekte und die von ihnen erbrachten Dienste als Ganzes den türkischen Begriff Hizmet (freiwillige Dienste) zu benutzen. Dieser Begriff könnte das Problem der Inkonsequenz in der Benennung der Bewegung beheben und für außenstehende Beobachter hilfreich sein, wenn es darum geht, die Identität ihrer Dienste und Einrichtungen zu definieren.
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